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Wissenschaft & Technologie

Der einzigartige Ansatz von Zytoprotec

Im Laufe der Evolution haben die Zellen aller Arten einen leistungsfähigen Mechanismus zum Schutz vor Stress entwickelt und optimiert. Dieser Stress kann in verschiedenen Formen auftreten, z. B. als chemischer oder physikalischer (mechanischer) Stress oder als durch Strahlung verursachter Stress. Chemischer Stress wird zum Beispiel durch zu viel Zucker verursacht, physischer Stress durch zu viel Druck und Strahlungsstress durch zu viel (unnatürliche) Sonneneinstrahlung oder andere Strahlungsquellen.

Aber auch jede Krankheit, jede Behandlung einer Krankheit oder jeder klinische Eingriff (z.B. eine Operation oder eine Organtransplantation) verursacht Stress für die betroffenen Zellen oder könnte zumindest Stress verursachen. Die offensichtlichsten Krankheiten, bei denen dies der Fall ist, sind Diabetes (zu viel Zucker verursacht chemischen Stress), Bluthochdruck (zu hoher Blutdruck übt unnatürliche Kräfte auf die Zellen der Blutgefäße aus) und die Entnahme eines Organs von einem (verstorbenen) Spender setzt das Organ während des Transports einer unnatürlichen, feindlichen Umgebung aus. Und in einigen, aber nicht allen Fällen setzt der oben beschriebene Schutzmechanismus der Zellen ein, der dazu beiträgt, die betroffenen Zellen vor dem Stress zu schützen oder dessen negative Auswirkungen zumindest teilweise zu verringern. Man spricht von "Zytoprotektion".

Dieser Mechanismus wird jedoch bei bestimmten Krankheiten oder bei bestimmten Behandlungen von Krankheiten, wie z.B. bei der Peritoneal-Dialyse (PD), gehemmt bzw. funktioniert nicht (gut). Der Grund dafür liegt vermutlich darin, dass die Evolution nicht genügend Zeit hatte, die betroffenen Zellen auf den besonderen Stress "vorzubereiten", dem sie bei den entsprechenden Krankheiten oder Behandlungstechniken ausgesetzt sind, die – evolutionär gesehen – erst in jüngerer Zeit in nennenswerter Zahl Patienten befallen (wie z.B. Bluthochdruck) haben oder von Ärzten erst vor wenigen Jahrzehnten entwickelt wurden (wie z.B. die Peritoneal-Dialyse oder Organtransplantationen).

Die Forschung von Zytoprotec hat gezeigt, dass die nicht gut funktionierenden Schutzmechanismen der Zellen mit Hilfe der richtigen zytoprotektiven Substanzen wiederhergestellt oder zumindest verstärkt ("up-regulated") werden können. PDprotec®, das Hauptprodukt von Zytoprotec, verwendet Alanyl-Glutamin als pharmakologisch aktive Substanz, um den nicht bzw. schlecht funktionierenden zytoprotektiven Mechanismus bei Patienten, die mit PD behandelt werden, wiederherzustellen oder zu verstärken.

Die Forschung von Zytoprotec und die Entwicklung von PDprotec® haben zu zahlreichen Veröffentlichungen in medizinisch-wissenschaftlichen Zeitschriften, Präsentationen auf medizinischen Kongressen und persönlichen Treffen mit Wissenschaftlern, Forschern und Ärzten geführt. Prof. Aufricht und sein Team haben ihre Ergebnisse nicht nur in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht, sondern auch prestigeträchtige Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten.

Wesentliche Publikationen

Grunert, T., R. Herzog, F.M. Wiesenhofer, A. Vychytil, M. Ehling-Schulz, and K. Kratochwill, Vibrational Spectroscopy of Peritoneal Dialysis Effluent for Rapid Assessment of Patient CharacteristicsBiomolecules, 2020. 10(6)
www.ncbi.nlm.nih.gov  |  dx.doi.org

Bartosova, M., R. Herzog, D. Ridinger, E. Levai, H. Jenei, C. Zhang, G.T. González Mateo, I. Marinovic, T. Hackert, F. Bestvater, M. Hausmann, M. López Cabrera, K. Kratochwill, S.G. Zarogiannis, and C.P. Schmitt, Alanyl-Glutamine Restores Tight Junction Organization after Disruption by a Conventional Peritoneal Dialysis Fluid. Biomolecules, 2020.10(8)
res.mdpi.com  |  dx.doi.org

Boehm, M., J. Niewczas, H. Herkner, F. Koenig, K. Kratochwill, P. Rutherford, C. Aufricht, and A. Vychytil, Composite Outcome Improves Feasibility of Clinical Trials in Peritoneal Dialysis. Perit Dial Int, 2019. 39(5): p. 479-485
www.ncbi.nlm.nih.gov  |  dx.doi.org

Boehm, M., R. Herzog, F. Klinglmuller, A.M. Lichtenauer, A. Wagner, M. Unterwurzacher, R.H.J. Beelen, S.L. Alper, C. Aufricht, and K. Kratochwill, The Peritoneal Surface Proteome in a Model of Chronic Peritoneal Dialysis Reveals Mechanisms of Membrane Damage and Preservation. Front Physiol, 2019. 10: p. 472
www.ncbi.nlm.nih.gov  |  dx.doi.org

Wiesenhofer, F.M., R. Herzog, M. Boehm, A. Wagner, M. Unterwurzacher, D.C. Kasper, S.L. Alper, A. Vychytil, C. Aufricht, and K. Kratochwill, Targeted Metabolomic Profiling of Peritoneal Dialysis Effluents Shows Anti-oxidative Capacity of Alanyl-Glutamine. Front Physiol, 2018. 9(1961): p. 1961
www.ncbi.nlm.nih.gov  |  dx.doi.org

Vychytil, A., R. Herzog, P. Probst, W. Ribitsch, K. Lhotta, V. Machold-Fabrizii, M. Wiesholzer, M. Kaufmann, H. Salmhofer, M. Windpessl, A.R. Rosenkranz, R. Oberbauer, F. Konig, K. Kratochwill, and C. Aufricht, A randomized controlled trial of alanyl-glutamine supplementation in peritoneal dialysis fluid to assess impact on biomarkers of peritoneal health. Kidney Int, 2018. 94(6): p. 1227-1237
www.ncbi.nlm.nih.gov  |  dx.doi.org

Herzog, R., M. Boehm, M. Unterwurzacher, A. Wagner, K. Parapatics, P. Majek, A.C. Mueller, A. Lichtenauer, K.L. Bennett, S.L. Alper, A. Vychytil, C. Aufricht, and K. Kratochwill, Effects of Alanyl-Glutamine Treatment on the Peritoneal Dialysis Effluent Proteome Reveal Pathomechanism-Associated Molecular Signatures. Mol Cell Proteomics, 2018. 17(3): p. 516-532
www.ncbi.nlm.nih.gov  |  dx.doi.org

Herzog, R., L. Kuster, J. Becker, T. Gluexam, D. Pils, A. Spittler, M.K. Bhasin, S.L. Alper, A. Vychytil, C. Aufricht, and K. Kratochwill, Functional and Transcriptomic Characterization of Peritoneal Immune-Modulation by Addition of Alanyl-Glutamine to Dialysis Fluid. Sci Rep, 2017. 7(1): p. 6229
www.ncbi.nlm.nih.gov  |  dx.doi.org